Die zerstörerische Flut im Ahrtal liegt zwei Jahre zurück, der heißeste Tag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gerade einmal wenige Wochen. Ein Felssturz vom Gipfel des Hochvogels hingegen, einem Berg in den Allgäuer Alpen unweit von Oberstdorf, ist ein realistisches Szenarium, das noch in der Zukunft liegt. Ereignisse dieser Art werden, da sind sich die Klimamodelle einig, in Zukunft unwiderruflich zunehmen. Wie bereits im Vorfeld langfristige Schäden für Mensch und Gesellschaft abgewendet werden können, damit beschäftigt sich der Landkreis Oberallgäu in Zusammenarbeit mit der OTH Regensburg seit Herbst 2022 im Rahmen der Fördermaßnahme „Resiliente Regionen“ des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung.
Kürzlich fand der erste Werkstatt-Stammtisch aller relevanten Akteure des Projekts statt. Im ungezwungenen Rahmen trafen sich Fachexpertinnen und -experten aus den Bereichen Katastrophen-, Bevölkerungs- und Zivilschutz mit Vertreterinnen und Vertretern lokaler Verwaltungen zum Austausch. Das Ziel: Die gemeinsame Schaffung einer Grundlage zum Auf- und Ausbau einer Dialogplattform zur Stärkung der regionalen Resilienz. Anhand einer fiktiven Einsatzlage wurden Maßnahmen geplant und deren Wirkung im Anschluss interdisziplinär besprochen. Die Erkenntnisse der Auftaktveranstaltung bilden die Basis für weitere Werkstatt-Stammtische.
Kommunikation ist das A und O
Im Modellvorhaben „Stärkung der Resilienz einer ländlichen Region im voralpinen Bereich“ beschäftigt sich der Landkreis Oberallgäu zusammen mit der OTH Regensburg mit regionalen und katastrophalen Schadensereignissen. Künftig sollen konkrete Ergebnisse für den Landkreis erarbeitet werden. Dazu gehören beispielsweise die Ausarbeitung von Plänen und Kommunikationsstrukturen, der Erstellung adressatenbezogener Handbücher und die Erarbeitung modellhafter und übertragbarer Schulungskonzepte. Die Einsatzabläufe der jeweiligen Organisationen sollen aufeinander abgestimmt werden, sodass im Ernstfall eine schnelle Reaktionsfähigkeit sichergestellt werden kann.
Das Projektteam um Prof. Dr. Markus Bresinsky beschäftigt sich schon seit geraumer Zeit mit den Themen Resilienz und Katastrophenschutz. Viele Kommunen wurden bereits bei der Erstellung, Evaluierung und Beübung unterschiedlichster Katastrophen- und Krisenszenarien erfolgreich begleitet.