Vom 02. bis 03. November 2023 trafen sich 15 Studierende des Studiengangs International Relations and Management unter Leitung von Prof. Dr. Markus Bresinsky mit 11 Studierenden der Westböhmischen Universität in Pilsen, um sich gemeinsam mit dem Thema der Interkulturellen Kommunikation auseinanderzusetzen. Dabei wurden anhand der Gesellschaftsspiele „Magic Maze“ und „Captain Sonar“ kulturspezifische Kommunikationsmuster identifiziert und analysiert. Ermöglicht wurde diese Mini-School durch Fördergelder der Bayerisch-tschechischen Hochschulagentur (BTHA).
In Magic Maze mussten die Teilnehmenden in gemischten Teams gemeinsam am Erfolg der Gruppe arbeiten. Ziel dieses Brettspiels ist es, die sogenannten Heldenfiguren aus einem fiktiven Kaufhaus (Maze) zu bewegen. Besonders herausfordernd ist dabei, dass man meist nur non-verbal, also ohne Worte, kommunizieren darf und auch noch die Zeit im Blick behalten muss.
Trotz mehrerer kleiner „Regelbrüche“ und Situationen, in denen dennoch verbal kommuniziert wurde, funktionierten die Teilnehmenden in allen Gruppen gut als Team. Während des Spiels waren klassische kulturelle Verhaltensweisen zu beobachten: deutsche Studierende gaben ziemlich ausdrucksstarke Anweisungen, während die tschechischen Kommilitonen sich häufiger zurückhielten.
Am darauffolgenden Tag wurde Captain Sonar gespielt. In diesem Strategiespiel müssen Spielende als Team das fiktive U-Boot des jeweils anderen Teams aufspüren. Hierbei sind gemeinsame Absprachen essenziell, um Erfolg zu haben. Nach einem ersten, langsameren Durchlauf wurde das Spiel in „Echtzeit“ gespielt. Durch diesen Zeitdruck wurden die kulturel-len Unterschiede besonders gut sichtbar: deutsche Studierende übernahmen hier – trotz der Erkenntnisse aus Magic Maze am Vortag – wieder verstärkt die Führung und Verantwortung, während sich die tschechischen Studierenden an ihren deutschen Mitspielenden orientierten und deren Anweisungen folgten.
Während beider Spiele gab es jeweils ausgeloste Beobachterinnen und Beobachter, welche die Aufgabe hatten, beobachtete kulturelle Unterschiede für die anschließende Diskussion zu dokumentieren. Die Studierenden beider Länder waren dabei stets erstaunt, dass sie trotz der Nachbesprechungen in Stresssituationen (z.B. unter Zeitdruck) dennoch in ihre kulturtypischen Verhaltensmuster zurückfielen.
Interkulturelles Handeln ist ein zentraler Bestandteil des Studiengangs International Relations and Management der OTH Regensburg. Die Mini-School in Pilsen bat den Teilnehmenden eine besondere Möglichkeit, das im Studium Erlernte in der Praxis zu erleben und anzuwen-den. Viele Teilnehmende waren überrascht, dass sich kulturelle Verhaltensmuster trotz der interkulturellen Vorbereitung weiterhin so klar gezeigt haben.
Neben dem Austausch über Interkulturelle Kommunikation sowie dem praktischen Erleben interkultureller Muster und Phänomene im gemeinsamen Spielen, rundeten zwei gemeinsame Essen sowie eine Stadtführung die Mini-School ab. Hierbei konnten neue deutsch-tschechische Kontakte zwischen den Studierenden geknüpft sowie die bereits bestehende Kooperation zwischen der OTH Regensburg und der Westböhmischen Universität Pilsen intensiviert werden.
Die Mini-School wurde durch das Team um Prof. Dr. Markus Bresinsky vorbereitet und gemeinsam mit Herrn Dr. Martin Jeřábek (Westböhmische Universität Pilsen) durchgeführt.
Aufgrund des wiederholten Erfolges wird über eine Wiederauflage der Mini-School im nächsten Jahr nachgedacht.