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MINT-Nachwuchsförderung

Vom Sand zum Mikrochip – Schülerinnen tauchen bei Forscherinnen-Camp in die Welt der Halbleitertechnik ein

Im Rahmen des Forscherinnencamps erhielten Schülerinnen praxisnahe Einblicke in Halbleitertechnik, Laborarbeit und MINT-Studiengänge.

Vom 4. bis 8. August 2025 fand an der OTH Regensburg und Infineon Technologies AG Regensburg das Forscherinnen-Camp „Vom Sand zum Mikrochip“ statt. Fünfzehn Schülerinnen ab 15 Jahren aus ganz Bayern nutzten die Gelegenheit, sich intensiv mit MINT-Themen auseinanderzusetzen und eigene Interessen und Fähigkeiten zu entdecken.

Ziel des Camps war es, Mädchen für naturwissenschaftlich-technische Studiengänge und Berufe zu begeistern. In praxisnahen Workshops und Laborübungen erhielten die Teilnehmerinnen Einblicke in die Welt der Mikrochips, Sensoren und Halbleitertechnik. Die Programmpunkte fanden sowohl an der OTH Regensburg als auch bei Infineon Technologies AG Regensburg statt.

Nach dem Eintreffen und Kennenlernen am Sonntagabend startete das Camp am Montagmorgen mit einer Begrüßung durch Andrea Stelzl, Leiterin des Student Lifecycle Centers der OTH Regensburg. Sie betonte die Besonderheiten des Hochschultyps und hob die Anwendungs- und Praxisorientierung in Lehre und Forschung hervor. „Als Ingenieurin arbeiten Sie an Lösungen für die Probleme unserer Zeit.“

Im Anschluss stellten drei Studentinnen ihre Studiengänge vor: Biomedical Engineering, Medizinische Informatik und Mikrosystemtechnik. Ein erster fachlicher Einblick folgte durch Prof. Dr. Martin Kammler von der Fakultät Angewandte Natur- und Kulturwissenschaften, der die Welt der Mikro- und Nanostrukturen sowie die Grundlagen der Halbleitertechnik anschaulich vermittelte.

Ein Highlight war der Besuch des Reinraums der OTH Regensburg, wo die Schülerinnen unter Anleitung von Dagmar Hornik, Chemisch-Technische Assistentin, die wichtigsten Stationen der Chipherstellung kennenlernten. Besonders beeindruckt zeigten sich die Teilnehmerinnen von der Reinraumtechnik und der Tatsache, dass die Luft dort sogar sauberer ist als in einem Operationssaal.

In den folgenden Tagen stellten die Schülerinnen eigene Mikrochips her – aus sogenannten Wafern, hauchdünnen Scheiben aus hochreinem Silicium, das aus Sand gewonnen wird. Unterstützt wurden sie dabei von Ingenieurin Ingrid Igl, Absolventin des Studiengangs Mikrosystemtechnik der OTH Regensburg.

Am Rasterelektronenmikroskop (REM) untersuchten die Teilnehmerinnen selbst mitgebrachte Proben wie Blütenpollen und Insektenbeine. Die Mikrosystemtechnik-Studentin Angelina Pastötter begleitete sie dabei fachkundig. Ergänzend erhielten die Schülerinnen Informationen zu MINT-Studiengängen und Tipps zur Studienwahl.

Eine Campusführung rundete die Hochschultage ab. Dabei begegneten die Teilnehmerinnen studentischen Projekten wie den Fahrzeugen des Formula Student Teams, Betonkanus und Prototypen aus der Medizintechnik.

Die letzten beiden Tage verbrachten die Schülerinnen bei Infineon Technologies AG Regensburg. Neben einer Werksführung und dem Bau eines eigenen Roboters entwickelten sie in kreativen Workshops „Produkte der Zukunft“, in denen Mikrochips zum Einsatz kommen. Diese wurden am Freitag bei der Abschlussveranstaltung an der OTH Regensburg präsentiert – vor Unternehmensvertreterinnen und -vertretern, Hochschulangehörigen und den stolzen Eltern.

Das Forscherinnen-Camp ist Teil der Bildungsinitiative „Technik – Zukunft in Bayern“ und für die Teilnehmerinnen kostenlos. Träger der Initiative ist das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V. Hauptförderer sind die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm sowie das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.

Das Forscherinnenteam im Reinraum der OTH Regensburg, ausgestattet mit erforderlicher Schutzkleidung. Foto: Johanna Grund
Das Forscherinnenteam bestehend aus 15 Schülerinnen aus ganz Bayern. Foto: Johanna Grund
Die Schülerinnen stellen im hochschuleigenen Reinraum ihren eigenen Mikrochip her und sammeln dabei praxisnahe Einblicke in die Halbleitertechnik. Foto: Johanna Grund